Product-Lifecycle-Management (PLM) ist ein Muss für jedes Unternehmen, das Produkte entwickelt, fertigt und supportet. Es meint im Wesentlichen eine Strategie im Umgang mit Produktdaten, die im gesamten Lebenszyklus eines Produktes von der Idee bis zur Entsorgung entstehen, gepflegt und verwendet werden.
Die Systemlandschaft im PLM-Umfeld
Eine PLM-Strategie lässt sich in der Praxis nicht mit einem einzelnen IT-System umsetzen. Vielmehr ist eine Vielzahl spezialisierter Systeme im Einsatz:
- Engineering-/Produktdatenmanagement (EDM/PDM) – Verwaltung technischer Entwicklungsdaten, z. CAD-Daten
- Enterprise Resource Planning (ERP) – Planung von Ressourcen und Fertigungsprozessen
- Manufacturing Execution System (MES) – Steuerung und Überwachung der Produktion
- Service Lifecycle Management (SLM) – Koordination von Wartung, Service und Support.
Rund um diese Kernsysteme existieren zahlreiche weitere Applikationen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden – insbesondere im Bereich After-Sales, der zunehmend als Erlösquelle gesehen wird.Zentrale Bedeutung der Stücklisten (BOM)
Je mehr IT-Systeme zur Umsetzung einer PLM-Strategie verwendet werden, desto komplexer und problematischer wird die PLM-Systemlösung. Das Rückgrat der Produktdatenverwaltung sind die Stücklisten (BOMs). Je nach System und Prozessschritt unterscheidet man verschiedene BOM-Typen:
- CAx-/Engineering-BOM (EBOM) – im PDM-System
- Manufacturing-BOM (MBOM) bzw. As-Planned BOM – im ERP-System
- As-Built BOM – im MES
- Service-BOM (SBOM) bzw. As-Maintained BOM
Die Stücklisten stehen in Abhängigkeit zueinander. Die MCAD-BOM / EBOM bilden in der Regel die Ausgangsbasis. Daraus werden z.B. die „Global MBOM“ bzw. die „Local MBOMS“ sowie die SBOM und weitere BOMs abgeleitet. Jedes zusätzliche IT-System stellt einen Medienbruch dar, und im Fall der Stücklisten, eine Entkopplung der Beziehung zwischen den Stücklisten. Eine Änderung in der EBOM kann dann einen aufwendigen Prozess zur Anpassung der abgeleiteten Stücklisten (BOMs) in den nachgelagerten Systemen nach sich ziehen.
Vom PDM- zum PLM-System
Vor rund 15–20 Jahren fand ein Paradigmenwechsel statt: Das klassische PDM-System entwickelte sich zum PLM-System weiter. Diese Systeme verstehen sich heute als zentraler Owner aller Stücklisten und produktbezogener Daten.. :Ein wesentlicher Vorteil: Die Konsistenz und Rückverfolgbarkeit von Daten und Änderungen wird sichergestellt. Stücklisten stehen in direkter Beziehung zueinander – Änderungen können einfacher nachvollzogen, automatisiert propagiert und über den gesamten Lebenszyklus hinweg konsistent gehalten werden.
Ein Beispiel: Mit Hilfe der Bill-of-Process (BOP) können MBOMs inkl. Arbeitspläne (Routings) im PLM-System generiert und anschließend ans ERP-System übertragen werden. An den Stücklisten sammeln sich im Laufe des Produktlebenszyklus, die Produktdaten inkl. Fertigungs-, Support- & sonstiger produktbezogener Daten, die Freigabe- und Änderungsprozesse durchlaufen. Im PLM-System werden alle relevanten Daten, die zu einem Produkt gehören, in Abhängigkeit vom Lebenszyklus und Version, zuordbar und konsistent verwaltet.
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